Wildkaffee
Was ist eigentlich „Wildkaffee“?
Mit „Wildkaffee“ werden landläufig vermeintlich wild gesammelte Arabica-Kaffees aus Äthiopien bezeichnet. Die Hochlandwälder von Äthiopien sind die Urheimat dieser „Wildkaffees“. Man findet dort unterschiedliche, so genannte „Populationen“ mit einer genetischen Vielfalt, wie sie sonst nirgends auf der Welt zu finden ist. Der Schutz dieser Wälder und seiner Wildkaffee-Bestände ist daher enorm wichtig für den Erhalt von Arabica-Kaffee weltweit. Deswegen hat die äthiopische Regierung inzwischen zwei Kaffee-Biosphärenreservate etabliert.
Richtigerweise müsste man von Wildsorten, Wildformen oder Varietäten sprechen. Laut EU-Bioverordnung spricht man im Rahmen der Biozertifizierung von „Wildsammlung“, wenn die Pflanze in ihrem natürlichen Umfeld, dem Habitat, unbeeinflusst vom Menschen gedeiht und nachhaltig gesammelt wird.
In Äthiopien gibt es diese Wildsammlungen eigentlich nicht, zumindest nicht auf wirtschaftlich bedeutsamen Niveau. Laut wissenschaftlicher Studien beträgt der natürliche Ertrag von Wildkaffee aus echten Wildsammlungen in natürlichen Beständen maximal 5-20 kg/ha. Die tatsächlichen Erträge dieser vermeintlichen „Wildkaffees“ liegen aber tatsächlich bei 200 kg/ha und mehr. Woran liegt das?
Die Bauern, die diesen Kaffee nutzen, verdichten den natürlicherweise dünnen Wildkaffee-Bestand durch Kaffee-Sprösslinge und entfernen gleichzeitig Konkurrenzpflanzen sowie einen Teil der Schatten spendenden Bäume. Bei 60 % Beschattung gedeiht der Kaffee optimal und bringt für den Bauern einen substanziellen Ertrag. Damit greift der Mensch aber klar in den natürlichen Lebensraum ein, so dass man eigentlich nicht mehr von Wildkaffee oder Wildsammlung sprechen kann.
Für unsere Kaffees aus derartigen Regionen verwenden wir daher lieber den präzierseren Begriff „Wildsortenkaffee“.

Kaffeebauer in der Wildkaffee-Region Bonga
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